1. Amerika-Rundmail

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

nach sechs Wochen möchten wir uns aus der neuen Welt mit einer ersten Rundmail bei Euch melden. Wir sind nicht nur gut angekommen, sondern fühlen uns mittlerweile sogar schon ein bißchen zu Hause. Vieles funktioniert anders als gewohnt, doch alles in allem läßt es sich in Kalifornien sehr gut leben.

Nach einem langen Flug haben wir Anfang September unser schon von Deutschland aus gemietetes leeres Häuschen bezogen. Die ersten Wochen waren wir hauptsächlich mit dem Besorgen von Geschirr, Möbeln, Fahrrädern, einem Kinderanhänger sowie einem Auto (in dieser Reihenfolge) beschäftigt, doch mittlerweile können wir uns um die kleineren Dinge kümmern. Unsere Vermieter und die Nachbarn haben uns sehr nett empfangen und uns in vielerlei Hinsicht geholfen.

Das Häuschen selbst hat ein großes Wohnzimmer, ein Kinderzimmer, ein Schlafzimmer und eine - für amerikanische Verhältniße ungewöhnlich - separate Küche. Es stammt aus den dreißiger Jahren und vieles ist noch original erhalten. Die Kinder - und nicht nur diese - genießen den Garten, der von mehreren großen Kiefern beschattet wird. Es ist schön, daß wir die Kinder einfach aus der hinteren Tür hinaus in den Garten laßen können. Anders als ursprünglich vereinbart, haben uns die Vermieter angeboten, ihr Gartenhäuschen, das sie normalerweise während Ihrer Kalifornienaufenthalte bewohnen, zu nutzen: so können wir abends ungestört üben und haben mehr Platz.

Alle täglichen Wege können wir glücklicherweise mit dem Fahrrad zurücklegen. Die Universität, die einerseits Johannes' Arbeitsplatz, andererseits aber in Form des Internationalen Zentrums auch ein Anlaufpunkt für Anna-Maria und die Kinder ist, kann man innerhalb einer halben Stunde erreichen. Zum Einkaufen oder zum Spielplatz ist es deutlich näher. Am Wochenende benutzen wir meistens das Auto, um die Gegend zu erkunden. So waren wir zum Beispiel in San Francisco oder am Lake Tahoe. Deutlich näher hat man es, wenn man einfach in den Bergen wandern gehen oder an den Pazifikstrand gelangen möchte. Vorletztes Wochenende haben wir an einem Strandnachmittag einen gestrandeten toten Wal gesehen, den Karl immer noch als den "Stinkefisch" bezeichnet.

über die Universität haben wir viele Familien kennengelernt, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie wir - ein Elternteil arbeitet und das andere muß seinen Platz erst finden und sich eventuell um die Kinder kümmern (ein Kindergartenplatz ist hier nahezu unbezahlbar). Daraus haben sich einige nette Kontakte entwickelt. Zum Beispiel teilen wir uns jede Woche mit einer Schweizer Familie die Kinderbetreuung: Dienstags sind alle vier Kinder bei uns, während Anna-Maria am Donnerstag frei und die Kinder Schwytzerdütsch lernen. Für Karl und Elisabeth ist es natürlich herrlich, daß sie andere Kinder zum Spielen haben. Einen Vormittag in der Woche kümmert sich Johannes um die Kinder, damit Anna-Maria einen weiteren Vormittag für sich hat.

In der ersten Zeit hat Karl häufig nach Hannover gefragt - obwohl wir ihm schon lange erzählt hatten, daß wir umziehen würden, hat er die Tragweite erst stückweise begriffen. Oft hat er sich seine hannoveraner Freunde hierhergewünscht, weil diese ihn wenigstens verstanden haben. Mittlerweile hat sich Karl auch mit den amerikanischen Nachbarskindern angefreundet und die Verständigung funktioniert eben auf anderen Wegen. Allerdings müßen wir nun für Karl täglich zahlreiche Begriffe übersetzen. Elisabeth ist sehr fröhlich, fordert oft unsere gesamte Aufmerksamkeit und ist aber sonst ziemlich unkompliziert. Bei den ersten Worten, die sie schon in Deutschland sprechen konnte, ist es bis vor einigen Tagen auch geblieben: zu viele neue Eindrücke haben sie beschäftigt.

Die Arbeit im Institut für theoretische Physik in Stanford ist sehr schön. Viele intereßante Gespräche und die ersten Anfänge neuer Projekte haben sich in den letzten Wochen ergeben und Johannes freut sich auf die nächsten beiden Jahre. Die theoretische Physik ist hier in voller Breite vertreten, so daß man zu fast jeder Frage einen guten Ansprechpartner findet.

Unsere neue Adreße lautet

Elisabeth, Karl, Anna-Maria und Johannes Brödel
127 Columbia Avenue
Redwood City, CA 94063
USA

(Die Zahl Eins wird hier nur als ein senkrechter Strich geschrieben, eine deutsche Eins wird hier oft als sieben interpretiert. Ein bloßer senkrechter Strich als erste Ziffer der Hausnummer vermeidet Irritationen und fehlgeleitete Post - Danke!)

und man kann uns über die folgenden Nummern anrufen:

Anna-Maria: +1 650 556 4613
Johannes: +1 650 556 4612

Weiterhin sind wir über Skype erreichbar:

Computer zu Hause: Jake Broedel
Johannes: johannesbroedel

Einige Photos könnt Ihr unter www.jbroedel.de ansehen (bildliches -> jetziges). Von Zeit zu Zeit werden diese ergänzen, das wird aber zeitlich nur lose an die Rundmails gekoppelt sein.

Am nächsten Wochenende erwartet uns Halloween, eine wahrhaft gruselige Einrichtung. Den lokalen Gepflogenheiten folgend sind manche der Vorgärten in unserer Straße schon mit Skeletten und Gräbern (nebst Plastikgrabsteinen) geschmückt worden. Wir werden an diesem Tag wohl wandern gehen...

Wir freuen uns natürlich, bald von Euch zu hören,
seid herzlich gegrüßt,
Eure vier Brödels

2. Amerika-Rundmail

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

nach reichlich drei Monaten wird es Zeit für eine zweite Rundmail aus Kalifornien. Für uns ist es schwer faßbar, daß wir nun schon seit fünf Monaten hier leben. Unser Leben ist bunt und wir sind sehr froh, daß sich neben allen äußeren Dingen mittlerweile auch ein größerer Kreis von Freunden und Bekannten - für Eltern und Kinder - herausgebildet hat.

Nachdem wir uns Ende November recht gut eingerichtet hatten, haben wir ein Einzugsfest gefeiert. Um alle diejenigen, die wir einladen wollten, auch einladen zu können, haben wir das Fest in zwei sich überlappende Teile geteilt: für den Nachmittag hatten wir ein Familienfest mit Spielen im Garten geplant, das mit dem Abendbrot enden sollte, damit die Kinder ins Bett gebracht werden können. Die Kollegen und Freunde ohne Kinder hingegen kamen erst vor dem Abendeßen, um dann den Abend bei uns zu verbringen. Aus dem bunten Gartennachmittag allerdings ist nichts geworden, weil es den ganzen Tag in Strömen geregnet hat. Das geplante Grillen zum Abendbrot war nur möglich, weil wir am Morgen schnell noch eine große Plane hinter dem Haus aufgehängt haben. Letztendlich hat sich dann dort eine dreiköpfige sächsisch-thüringische Mannschaft um den Grill gekümmert, während im Hause die restlichen vierzig Gäste sämtliche Stühle, Tische und den Fußboden belegten. Es war ein schönes Fest! Nach dem Abendeßen blieben noch etwa zwanzig Leute übrig, von denen einige Punkt zehn nach amerikanischer Sitte das Haus verließen. Mit den restlichen haben wir noch lange am Kamin geseßen.

Nachdem wir kurz nach unserer letzten Rundmail Halloween gut überstanden haben (lediglich einige gruselig angezogene Kinder haben unser Häuschen besucht und sind mit Süßigkeiten ruhiggestellt worden), kam der nächste Feiertag auf uns zu: Ende November wird in Amerika Thanksgiving gefeiert - ein Fest, das aus der Zeit der Besiedlung der ersten Staaten an der Ostküste herrührt und unserem Erntedankfest nicht unähnlich ist. Jede amerikanische Familie trifft sich zu diesem Anlaß zum traditionellen Truthahneßen. Das Fest nimmt einen größeren Stellenwert ein als Weihnachten, ist aber glücklicherweise weniger kommerziell. Wir hatten das Glück, bei unseren Nachbarn eingeladen gewesen zu sein. Dies war sehr nett und traditionell: neben dem obligatorischen Vogel gab es Kürbißuppe, Cranberry Chutney, Süßkartoffeln, grünen Spargel einen Kürbiskuchen (Pumpkin Pie, sehr zur Freude der Kinder) zu eßen. Man beginnt am frühen Nachmittag mit dem Mahl, pausiert dann und wann ein wenig um sich zu unterhalten und um dem deftigen Teil alsbald Kaffee und Kuchen folgen zu laßen. Gut gefüllt sind wir abends wieder in unser Häuschen herübergelaufen.

Gleich nach Thanksgiving werden hier in Amerika die Weihnachtsbäume aufgestellt. Diese werden schon vor dem Verkauf in eine perfekte Kegelform gebracht, mit zwei angenagelten Brettern (statt Christbaumständer) versehen und dann umgehend aufgestellt. Das Schmücken obliegt den Kindern (so vorhanden) und wenn einige tausend Lichtlein (bevorzugt LED-Kaltlicht) spiralförmig angebracht worden sind, wartet der Baum darauf, an seinem Fuße von den sich während der Adventszeit ansammelnden Geschenken umlagert zu werden. Nichtsdestotrotz kann man auch kurz vor Weihnachten noch ein Bäumchen erstehen: ganz den europäischen Gepflogenheiten folgend haben wir es bis zum Fest im Garten gelagert und es erst am 23. abends in unser Wohnzimmer verpflanzt. Pünktlich am 24. Dezember um 14 Uhr wurden die von uns bestellten Wachskerzen geliefert, die hier von einer kleinen Firma vertrieben werden, die sie aus Deutschland importiert.

Zur Christvesper sind wir in die deutsche Gemeinde nach San Francisco gefahren. Dort haben wir einige Stücke musiziert und im Chor mitgesungen. Die Kirche war randvoll mit den zahlreichen deutschen Familien, die hier in der Bay Area leben. Karl hat Weihnachten zum ersten Mal sehr bewußt eund mit Spannung erlebt. Zunächst waren wir sehr gespannt darauf, wie sich Weihnachten bei frühlingshaften Temperaturen anfühlt. Letztendlich war es sehr schön: in San Francisco sah man überall die Weihnachtsbäume hinter den Fenstern stehen, alles war festlich geschmückt, wenig Leute auf der Straße und der vielbesprochene Kitsch in den Geschäften und auf der Straße lag hier deutlich unter dem von Deutschland bekannten Niveau.

Drei Tage nach dem Fest kamen Johannes Eltern aus Deutschland für eine reihliche Woche zu Besuch: wir haben die Zeit in Ruhe gemeinsam verbracht und das Programm für die Besucher und für uns nicht zu dicht gestaltet - eine Pause hat besonders uns sehr wohlgetan. So haben wir hauptsächlich Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen, waren in den Bergen zwischen Redwood City und dem Meer wandern und einen Tag ohne Kinder in San Francisco zum Konzert des dortigen Sinfonieorchesters. Besonders für die Brödel-Männer (drei sind es ja nun) sind wir in das Eisenbahnmuseum von Sacramento gefahren, wo man erfährt, wie die Rocky Mountains mit Hilfe zahlreicher chinesischer Gastarbeiter bezwungen worden sind und wie der sagenhafte Reichtum im Westen nicht unwesentlich durch die Eisenbahn befördert worden ist. Nicht zuletzt war der Gründer der hiesigen Universität, Leland Stanford, einer der Big Four, der Männer die die erste transkontinentale Eisenbahnlinie gebaut und betrieben haben.

Der Januar war ein sehr ruhiger Monat. An den Wochenenden sind wir zu viert oder mit Michael hier in der Gegend wandern gewesen. Karl läuft schon ordentlich mit; falls es mal nicht mehr geht, dann nimmt ihn Johannes einfach auf die Schulter. Und nach wie vor fahren wir häufig für einen Nachmittag ans Meer. Bald kann man auch wieder zelten gehen, dann wird sich unser Aktionsradius noch einmal deutlich erweitern.

Seit Anfang Februar sind Anna-Marias Eltern für einige Wochen hier bei uns. Für die Kinder ist es wunderbar, daß beide Großeltern innerhalb so kurzer Zeit hier bei uns sein konten. Und wir Eltern haben uns gefreut, daß wir seit langer Zeit mal wieder einen unverplanten Tag für uns zu zweit hatten.

Anna-Maria hat seit Anfang Dezember zwei Geigenschüler und die ersten schönen musikalischen Projekte erscheinen am Horizont. Zusammen mit der Kinderbetreuung, die es nun für zwei volle Tage in der Woche gibt, ist das ein guter Anfang, der noch ein wenig eigenen Freiraum läßt.

Johannes Arbeit an der Universität ist vielschichtig: nach einigen Wochen im Institut sind die Strukturen viel klarer und vieles, was am Anfang sehr gut ausgesehen hat, verliert seinen Glanz. Anderes, stilleres, gewinnt auf der anderen Seite an Gewicht. Insgesamt hätte man sich keinen vielseitigeren Platz außuchen können. Mittlerweile gibt es zusätzlich zur Arbeit mit der Gastprofeßorin noch zwei weitere kleine Projekte mit anderen PostDocs aus dem Institut.

Im Moment planen wir gerade unseren Sommer: es steht fest, daß wir in der zweiten Junihälfte nach Deutschland kommen werden. Wie lange wir allerdings bleiben können, ist noch nicht klar. Unser Häuschen hier jedoch würde sich freuen, wenn es gehütet werden könnte: wenn Ihr also schon längere Zeit überlegt habt, ob Ihr nicht Ende Juni/Anfang Juli für einige Tage San Francisco und die Bay Area erkunden möchtet, dann ist dies die Gelegenheit dazu.

Auf der Internetseite (www.jbroedel.de) gibt es einige neue Bilder (bildliches -> jetziges -> Weihnachten) zu sehen. Auch ein Verzeichnis sämtlicher Rundmails findet sich dort.

Seid alle herzlich aus Kalifornien gegrüßt,
Eure Anna-Maria, Johannes, Karl und Elisabeth

3. Amerika-Rundmail

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

unsere 3. Amerika-Rundmail hat auf sich warten lassen: schwer ist es für uns zu fassen, daß wir nun schon mehr als eineinhalb Jahre hier in den Vereinigten Staaten leben. Alle Anfangsschwierigkeiten sind vergessen und viele der Neuigkeiten sind einer angenehmen Normalität gewichen. Mittlerweile wissen wir gut mit den lokalen Eigenheiten umzugehen und fühlen uns sehr wohl. Gleichzeitig denken wir aber schon an das Ende unserer Zeit hier: ab Ende August werden wir wieder nach Deutschland zurückkehren.

Vielleicht das Wichtigste sind die vielen Menschen, die wir im letzten Jahr neu kennengelernt haben. Ganz in der Nähe wohnt ein älteres Ehepaar, das sich manchmal einen Nachmittag um die Kinder kümmert und dann abends zum Spielen bleibt. über die Kinder kennen wir einige junge (deutsche und andere) Familien, die in ähnlichen Situation leben wie wir. Und nicht zuletzt gibt es auch einige nette Kollegen, die zum angenehmen Klima an der Universität beitragen.

Seit September 2011, mit dem Beginn des neuen Schuljahres hat sich einiges im täglichen Leben geändert: die Kinder gehen montags, mittwochs und freitags in den Kindergarten. Wir mußten gar nicht lange suchen, bis wir die (ganz amerikanisch) "Littlest Angels" gefunden hatten, einen an eine evangelischen Kirche angeschlossenen Kindergarten. Den Informationen der Erzieherinnen nach konnten die Kinder schnell die wichtigsten Sachen auf Englisch sagen - allerdings merken wir davon relativ wenig: wenn wir dabei sind, wird konsequent deutsch gesprochen. Gelegentlich hören wir jedoch, wie die Kinder wenn sie alleine spielen sich plötzlich englische Fragen stellen und ebenso antworten.

Bis vor einem Monat haben wir mit einer Schweizer Familie die Kinder getauscht: dienstags war unser Haus von vier Kindern bevölkert, während wir Eltern am Donnerstag die Ruhe im Haus genießen konnten. Leider sind Till und Mia - so die Namen der "Tauschkinder" - gerade nach New York gezogen, so daß wir uns nach neuen Möglichkeiten umsehen mußten.

Während es in Europa zu Ostern ja recht kühl war, konnten wir uns hier über einen zeitigen Frühling freuen: die Regenzeit ist in diesem Jahr spät und kurz gewesen, die ersten Blumen blühen und wir können im Garten Kaffee trinken. Statt des andauernden Regens hat uns in diesem Winter der Frost heimgesucht - mehrmals mußten wir morgens das Auto von einer Eisschicht befreien. Als unser Nachbar - ganz amerikanisch - im letzten Sommer seinen schönen Garten "umgestaltet" hat und einen schattigen etwas wilden Platz mit einem riesigen Zedernbaum in eine glatte (Golf-)Rasenfläche umgewandelt hat, haben wir ihn um das Holz des Baumes gebeten. Nach einigen Stunden Holzhackens hatten wir einen großen Vorrat Holz für gemütliche Abende am Kamin. Durch den kalten Winter ist der Holzstapel allerdings schon deutlich geschrumpft.

Nach wie vor unternehmen wir viele Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Seit einigen Monaten allerdings geschieht das immer häufiger mit einem blauen Tandem, das wir günstig erstehen konnten. Mit einem Anhänger mit zwei Kindern lassen sich die Berge oft alleine nicht bezwingen. Teilt man aber die Last zwischen zwei Personen und rechnet mit ein, daß der Windwiderstand bei einem Tandem deutlich geringer ist als mit zwei einzelnen Fahrrädern, bekommt man eine Vorstellung davon, wie sich unser Aktionsradius erweitert hat. Lediglich bergab muß man etwas vorsichtig sein: mit Anhänger haben die drei Bremsen des Tandems ordentlich Wärme umzusetzen, es empfiehlt sich gelegentlich eine Pause zum Abkühlen der Felgen einzulegen. Kürzere Strecken allerdings fährt Karl auch schon alleine auf seinem kleinen Fahrrad.

Im letzten Sommer haben wir einige weitere Ausflüge unternommen. Besonders haben uns Mount Shasta und der Lassen Nationalpark gefallen. Mit den Kindern kann man jetzt schon kleine Wanderungen unternehmen. Karl ist, wenn man ihn mit Geschichtenerzählen bei Laune hält, schon ein richtig guter Wandersmann. Elisabeth dagegen hält bei jedem Stöckchen an (und davon gibt es viele). So verbringt sie größere Teile der Wanderung auf den elterlichen Rücken.

Neben allen wunderbaren Unternehmungen mit der Familie, hat sich ab September 2011 nun auch musikalisch einiges für Anna-Maria ergeben. Nachdem das erste Jahr eine kleine berufliche Durststrecke war, spielt sie nun als festes Mitglied im San Francisco Chamber Orchestra. Dies ist ein gutes und überdies sehr nettes Orchester, das sich ungefähr aller fünf Wochen zu einer einwöchigen Projektphase trifft an deren Ende jeweils drei Konzerte stehen.

Die Arbeit in der Universität ist für mich, Johannes, nach wie vor sehr abwechslungsreich: interessante Projekte hier wechseln sich mit Reisen zu Konferenzen nach Deutschland und innerhalb der USA ab.

Im kommenden Sommer wird unsere Zeit hier in den Vereinigten Staaten zu Ende sein und wir werden unseren Lebensmittelpunkt zurück nach Deutschland verlegen. Die ganze Familie wird nach Hannover ziehen und Anna-Maria wird wieder an der dortigen Oper spielen. Johannes wird ab Herbst für vier Tage in der Woche in Zürich arbeiten. Wenngleich dies sehr weit klingt, ist es die Verbindung mit dem Nachtzug, die die Entfernung schrumpfen läßt: nach dem Tatort am Sonntag kann man sich in Hannover in den Zug setzen, um am nächsten Morgen (hoffentlich ausgeschlafen) in Zürich aufzuwachen. Rückzu geht es genauso leicht.

Nach wie vor bekommen wir viel Besuch hier: zu Weihnachten waren Johannes' Eltern für einige Tage hier und Anna-Marias Eltern haben uns im Januar besucht. Neben dem Zusammensein mit der Familie ist es auch sehr schön, wenn die Kinder unter der Obhut der Großeltern den Eltern mal ein bißchen freie Zeit ermöglichen. Für den Sommer harrt unsere kleine Ferienwohnug noch der Gäste, die sich kurzfristig entscheiden, uns zu besuchen - bis Mitte Juli ist eine Unterbringung kein Problem.

Nun wünschen wir Euch allen eine schöne Frühlingszeit und grüßen Euch herzlich aus Kalifornien,
Eure Anna-Maria und Johannes mit Karl und Elisabeth

PS: Auf der Seite www.jbroedel.de gibt es unter bildliches -> jetziges einige neue Bilder zu sehen.